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Sinfonieorchester des Norddeutschen Rundfunks

Ende mit Schrecken: Chef des NDR-Sinfonieorchesters Hamburg

1979 wird Tennstedt Chefdirigent des Orchesters des NDR. Anderthalb Jahre später führt eine Konzertreise ins benachbarte Ausland, in die Schweiz, nach Frankreich und in die Niederlande. In Paris am 6. März 1981 mit dabei: Martha Argerich, Piano Superstar.

Das Programm: Die circa 8-minütige Mozart-Sinfonie G-Dur Nr. 32, KV 318, dann das Chopin-Klavierkonzert Nr. 2 und nach der Pause die Erste Sinfonie von Gustav Mahler.

Karl Henke, NDR-Orchestervorstand: Da kamen wir direkt nach einer langen Bustour in Paris an und mussten gleich zur Probe in den Salle Pleyel. Wir hatten dann eine wirklich anstrengende Probe mit der Argerich. Tennsted hat zwar toll begleitet, aber es war alles stressig.

Am Abend wird die Pianistin stürmisch gefeiert. Nach der Pause folgt die Erste Sinfonie von Gustav Mahler. Auf den Kritiker wirkt Tennstedt nervös, verschwitzt, mit abrupten Bewegungen dirigierend, und das übertrage sich auf´s Orchester. Dieses sei zwar gut, aber mehr auch nicht. 

Irgendwas liegt in der Luft. Müde? Unkonzentriert? Ausgelaugt von der elend langen Busfahrt über die Dörfer? Vor allem die Trompeten haben heute nicht ihren besten Tag.

Karl Henke: Da war er etwas irritiert. Er hatte sich bei Martha schon ziemlich verausgabt. Und dann war beim Mahler vielleicht noch irgendetwas nicht perfekt. Am Ende tosender Beifall, und die Leute brüllten: Bis! Bis! Bis! Das heißt Zugabe! Das hat er wohl falsch verstanden. Er hatte sowas wie ein Zischen daraus gehört.

Der Abend endet mit einer Kurzschlußreaktion Tennstedts und damit in einer Katastrophe. Lesen Sie alles zu diesem dramatischen Abend im Buch.

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